Bergfest
Ein Bild aus dem Nordsee-Urlaub: “wir gucken uns müde!”
Auch wenn ich auf dieses „Bergfest“ wirklich gerne verzichtet hätte – bin ich doch froh, dass wir nun schon so weit gekommen sind!
Ich freue mich sehr darüber, wie viele liebe Menschen sich nach EULE erkundigen, ihre kleinen Fortschritte mitverfolgen, sich mit uns freuen und weiterhin die Daumen drücken.
Genau das ist auch der Grund für diesen Beitrag: Ich möchte euch teilhaben lassen.
Die Vorgeschichte:
An einem späten Wochenende im Mai war ich mit meinen Hunden in Dreieich – erst zum DogDance-Training, dann stand ein Turnier an. Nach einem intensiven und lehrreichen Training ging ich mit EULE und DARJEELING abends noch eine letzte Runde.
DARJEELING schnüffelte gemütlich vor sich hin, während EULE noch voller Energie war und fröhlich hin und her flitzte.
Plötzlich – aus einer Bewegung heraus – brach sie schreiend zusammen.
Kein Hochnehmen, kein Anfassen, kein Trösten möglich.
Ganz langsam schleppten wir uns gemeinsam zum Camper zurück, wo sie sofort Schutz suchte und sich tief zurückzog.
Dank der schnellen, einfühlsamen Hilfe von Daniela und Sonja – zwei lieben Mitrichterinnen – konnten wir EULE noch vor Ort osteopathisch und physiotherapeutisch erstversorgen. Es schien nichts gebrochen, auch die Kniescheiben saßen richtig – aber EULE bekam ein Schmerzmittel und wir hofften auf Besserung.
Doch der Schmerz saß tief – körperlich wie emotional.
In ihrem schlimmsten Moment hatte EULE mich angeschaut – und verband fortan dieses Gefühl mit mir. Keine leichte Situation … für uns beide nicht.
Meine Tierärztin schickte uns direkt weiter in die Kleintierorthopädie nach Wiesbaden-Delkenheim. Dort wurde EULE gründlich untersucht und geröntgt: Hüfte und Wirbelsäule unauffällig. Die Diagnose: Bandscheibenvorfall.
Man riet uns zu einer konservativen Therapie mit Schmerzmitteln und Kortison. Wenn diese anschlägt, würde die Genesung etwa 8–10 Wochen dauern. Wenn nicht, müsste weiter abgeklärt werden – ggf. per CT und Operation.
Mit einem klaren Medikamentenplan und reichlich Sorgen im Gepäck fuhren wir nach Hause.
Und dann passierte: nichts.
Sechs lange Tage vergingen, bis endlich erste Anzeichen von Linderung spürbar wurden.
Ich trug EULE in ihrer Box von Ort zu Ort.
Anfassen war weiterhin heikel, also ließ ich ihr alle Zeit der Welt. Nach etwa zwei Wochen kam sie das erste Mal zögerlich halb aus ihrer Box – um sich ein paar Streicheleinheiten abzuholen.
Zum Lösen musste ich sie anfangs noch herausziehen, Fressen war nur in der Box möglich.
Erst gegen Ende der dritten Woche kam langsam wieder ein bisschen Sicherheit zurück.
In der vierten Woche stand eigentlich Urlaub an – und ja, wir sind tatsächlich gefahren.
Ganz anders als geplant, aber wir waren dabei.
Mit festem Sand unter den Pfoten ging es immerhin 10 Minuten an der Nordsee spazieren. Kleine Gassi-Runden wurden wieder möglich. Box und Buggy waren natürlich mit im Gepäck.
In Woche fünf wagten wir uns an erste kleine Cavaletti-Schritte – ganz behutsam, nur wenige Minuten. Und auch ein paar Treppenstufen durften es wieder sein.
Am Ende dieser Woche konnte ich ihr sogar eine einfache Clicker-Aufgabe stellen – und sie arbeitete mit echter Freude mit!
Es geht jeden Tag ein kleines Stückchen bergauf. Und dafür bin ich unendlich dankbar.
Die Leine bleibt uns sicher noch eine ganze Weile erhalten – genauso wie unsere Vorsicht. Aber das ist nur ein kleines Übel, solange wir gemeinsam auf dem Weg der Besserung sind.
Am meisten freue ich mich über das wiedergewonnene Vertrauen meiner kleinen EULE.
Und ich hoffe sehr, dass sie in ein paar Wochen wieder ganz die Alte ist – lebensfroh, quirlig und einfach EULE, so wie wir sie kennen und lieben.